Klimachaos in der Lackiererei - Spätschichtthema im Juli
Shownotes
Infos zum Podcast:
Praxis-Power für Beschichter – der Podcast aus der Praxis für die Praxis von Matthias Bader und Markus Vüllers.
Um die Zeit zwischen unseren Tagesseminaren zu überbrücken, gibt es nun alle 2 Wochen einen Video-Podcast von der Pulverakademie und Markus Vüllers Coaching.
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Praxis-Power-Tag für Beschichter
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Pulverakademie
Matthias Bader Zeppelinstr. 9 73430 Aalen
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Markus Vüllers Coaching - LA©KADEMIE
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Matthias Bader: Herzlich willkommen, Markus!
Markus Vüllers: Sehr förmlich, guten Tag Herr Bader.
Matthias Bader: Ja, den Handfüllers habe ich nicht erwähnt.
Markus Vüllers: Nein, nein, nein, aber du hast mich willkommen gereist. Fand dich sehr erfreulich.
Matthias Bader: Ja, weil wir sind alle höflich und freuen uns, wenn Leute zu uns kommen. Und das macht die Stadt Ahlen auch. Da war die Weltspitze des Mountainbikesports da. Und da ist das UCI Eliminator Race in Ahlen Stadtmitte gemacht worden mit sechs Hindernissen und die sind über den Marktplatz gefahren und es war wirklich ein Weltklasse Mountainbike-Rennen mit Schanzen und Wellen und schlag mich tot. Ein Wahnsinnsspektakel. Und das Tolle ist, unsere Lokal-Mathadorin, die Marion Frumberger, hat wirklich den ersten Platz gewonnen. Auf der männlichen Seite haben wir von unserer lokalen Mannschaft mit dem Simon Gegenheimer den zweiten Platz belegt. Also ...
Markus Vüllers: Sehr cool.
Matthias Bader: Ein voller Erfolg A für die Stadt, B für den Mountainbikesport und C. Mein Roundtable Club hat Bier verkauft und ich durfte sie unterstützen. Und da ist richtig was gelaufen. Schönes Wetter, gute Stimmung. Das hat richtig Spaß gemacht. Da hat man gesehen, Leistung lohnt sich. Was war bei dir?
Markus Vüllers: Ich habe gespielt. Ich habe tatsächlich mit Lego-Steinen gespielt. Ja, das hat auch richtig Freude gemacht. Und das Schöne war, man hat nicht draufgetreten, weil wir hatten nicht barfuß. Das ist ja das, was mir bei den Lego-Steinen immer noch so in Erinnerung bleibt. Als die Kinder klein waren, wenn dann irgendwo Lego-Steine rum lagen und man hat mit barfuß draufgetreten, tat das ziemlich weh. Nee, wir haben das seriös gemacht. Lego-Serious-Play. Ich war auf einer Veranstaltung.
Matthias Bader: toll was man zu wenig gemacht hat.
Markus Vüllers: Da ging es das Thema Lean Production, Prozessoptimierung im weitesten Sinne. Und die hatten das recht gut organisiert und unter anderem war ein Bestandteil Lego Series Play. Jetzt in diesem Fall nicht die Prozessoptimierung mit Lego nachzustellen, sondern das war im Prinzip so der Opener, dass an jedem Tisch jeder seine eigenen Lego Steinchen hatte, nach Themen, was gebaut hat, dann anschließend in der Gruppe vorzustellen, was man denn da so macht. und was man denn so berufsmäßig unterwegs ist. ja, das war so der der Background Lego Series Play und ja, das hat mir eigentlich gezeigt, ist ein gutes Werkzeug, auch immer mal so bisschen quer zu denken und kreativ zu sein, dass man einfach auch mal so ein paar Dinge aus einem anderen Umfeld auf Lackier- und Beschichtungsbetriebe transferiert. Ich meine, wir machen das ja relativ häufig. Du machst das auch oft. in den LinkedIn-Beiträgen, dass wir so ein Thema aus dem Privaten nehmen und dann versuchen, die Brücke zu schlagen zur industriellen Lackiertechnik. Und so ähnlich ist das dann eben mit dem Spielen mit Lego-Steinen an der Stelle auch.
Matthias Bader: Das kann nicht jeder out of the box denken und dann auch wieder die Erkenntnisse daraus übertragen auf den beruflichen Kontext. Und ich denke, du hast es schon im Vorgespräch zusammengefasst, das ist der XMV-Faktor, der gesunde Menschenverstand. Und mit dem kann man ganz viel machen, aber manchmal braucht man einen Schuhlöffel. Manchmal muss man wirklich so eine Hilfseinrichtung hernehmen, damit man den Gedanken neu spinnen kann. Und dazu sind diese Tools eben wie geschaffen. Das war früher, war das Team-Building, wo man dann irgendwelche blödsinnige Sachen gemacht hat in der Natur. Oder eben jetzt das LEGO-Series-Play. Das geht immer auf das Gleiche hinaus. Ich muss Abstand gewinnen aus meinem Alltagstrott. neu denken lernen und dazu sind manchmal Spiele oder eben solche Rollenspiele, Rollenwechselspiele ganz ganz sinnvoll.
Markus Vüllers: Und es ist halt wichtig, dass man sich auf solche Sachen einlässt. Also diese Maulerei an den Tischen, ich hab das ja dann auch mitbekommen. Was soll das denn jetzt? Sollen wir hier spielen? Ich denke, es ist immer ganz wichtig, und das gilt für den beruflichen Kontext eins zu eins, wenn da mal so was Neues gemacht wird, man muss sich einfach mal auf ein paar Dinge einlassen. Auch wenn man im ersten Moment jetzt nicht total begeistert und geflasht ist. Sich einfach mal auf Neues einlassen, Dinge auszuprobieren. Und dann muss man es ja nicht weitermachen. Wenn man dann feststellt ist nichts für mich, dann lässt man es uns bleiben.
Matthias Bader: Ja, danke für das Stichwort. Dieses Mal haben sich 23 Leute eingelassen auf die Spätschicht. Und das ist richtig toll. Wir haben ein toller Querschnitt durchs Publikum da. Das waren Leute aus der Beschichtungswelt, auch von Institutionen und aus dem Vertrieb. Verschiedene Profis waren einfach da und haben interessiert mit uns ein Feierabendbier getrunken.
Markus Vüllers: Ja.
Matthias Bader: Und was war denn da das Thema?
Markus Vüllers: Ja, wir hatten ein Thema, es das Thema Lufthaushalt, Klimatisierung, Luftfeuchtigkeit im Zusammenhang mit Elektrostatik ging. Das war mit Sicherheit mit ein Grund dafür, dass sich so viele Leute eingetroffen haben. Wir hatten Ernst Hermann Timmermann als Impulsvortragenden. Aber was mir besonders gefallen hat, neben der starken Anmeldezahl, weil man kann sagen, wir können ja offen über die Zahlen reden, wir 35 Anmeldungen. Am Ende des Tages waren dann 25 Teilnehmer da. Das war schon ganz ordentlich. Natürlich würden wir uns freuen, wenn es nochmal 20 Leute mehr wären. Aber ich fand, wir hatten eine relativ muntere Diskussion. Und wir kommen jetzt nach sieben Spätschichten, wir machen das ja seit Anfang des Jahres, jetzt so in ein Fahrwasser, dass wir etablierte Wiederholungstäterinnen und Täter dabei haben, die also regelmäßig eigentlich immer dabei sind. Wir haben neue Gesichter dabei, die sagen, hey, cooles Format. Wir sind beim nächsten Mal auch wieder dabei. Und das ist eigentlich der Aufruf hier jetzt auch über den Podcast. Wir wollen jetzt im August eine Veranstaltung machen, wo wir uns einfach mal so locker zum Smalltalk wie am Stammtisch einfach mal treffen. Probiert es einfach aus, meldet euch an. Das Ganze kostet nichts. Das ist unverbindlich. Wenn einer nach zehn Minuten merkt, das ist nichts, dann geht halt wieder raus. Also eine ganz lockere Geschichte. Und wir beide sind da nach wie vor zuversichtlich, dass dieses Format Zukunft hat, sich in die Breite immer weiter trägt und wir dann auch irgendwann immer mehr Leute dazu.
Matthias Bader: Timo wollte dazukommen, aber er hat gesagt, war auf Fortuventura, hat sich zwar eingetragen gehabt, aber er war an der Strandkneipe mit irgendeinem Companion zusammengesessen und dann hat er plötzlich gesehen, ja, es langt's nicht mehr. Also hat er umgeschaltet und auf Urlaub. Das heißt, wenn es passt, sei der Herr tatsächlich eingeladen. Wenn es nicht passt, dann ist keiner böse. Zudem ist es die Spätschicht. Bei uns wird hier nicht nach der Ausstattung Stoßzahl geschaut, sondern da geht es rein den kollegialen Austausch und gerne auch mit dem Cola oder mit dem Bier in der Hand. Ja, was ging es da genau? Ich habe da
Matthias Bader: Hinterkopf, da wurde was über Feldlinien erklärt.
Markus Vüllers: Ja, ging eigentlich, im Detail ging es darum, was passiert beim Lufthaus halt in einem elektrostatischen Umfeld, also egal ob jetzt elektrostatische Pulverbeschichtung oder Nasslackierung. Dort hat es verschiedene Studien gegeben, unter anderem halt auch Studien, die die DFO mit dem IPA zusammen gemacht hat, wo Erkenntnisse rausgekommen sind, die nicht unbedingt deckungsgleich sind mit den Erfahrungswerten, die halt in der Branche vertreten. Und da spielen natürlich die Feldlinien eine Rolle, das Aufladeverhalten eine Rolle, aber auch der gesamte Zu- und Abluftprozess in einer Lackieranlage, in einer Pulverkabine, in einer Nasslackierkabine, wo halt doch relativ große Mengen umgewälzt werden. Und wir haben uns für heute deutlich mehr Mengen als mit so einem Staubsauger, den man zu Hause hat.
Matthias Bader: Was heißt Kruse mingen? Was heißt Kruse mingen?
Matthias Bader: Ja, du willst sagen, eine große Pulverbeschichtungskabine ist ein riesen Staubsauger?
Markus Vüllers: Genau das ist die Botschaft und das haben wir auch intensiv diskutiert und für uns war jetzt halt eben genau das heute mal ein Thema was wir zum Schwerpunktthema machen wollen im Podcast. Wie sieht das denn aus mit dem Lufthaus halt in so einer Kabine und Riesenstaubsauger ist ein gutes Stichwort.
Matthias Bader: Das heißt, das sind 100 Käthe Kruse, die hier Wildrumstaub saugen und den ganzen Dreck in die Beschichtungskabine reinsaugen.
Markus Vüllers: Im Extremfall ja, wenn ich mein Umfeld nicht entsprechend gestaltet habe, die Richtung der Luft nicht optimal einstelle oder schlimmstenfalls mir da eigentlich noch nie Gedanken darüber gemacht habe, was denn da passieren kann.
Matthias Bader: Mitverschlimmert bei dem Spiel ist ja auch, dass dann der Staub theoretisch nochmal aufgeladen wird und dann auch mit auf das Werkstück gebracht wird. Was vielen auch nicht bewusst ist, die sagen, da ist ja ein Sieb dran. Der Sieb nach dem Zyklon, der Siebt ja dann den Dreck raus. Aber ich kenne ganz wenige Siebe, die eine Austragseinrichtung haben. Die meisten Siebe Sieben so vor sich hin und im Endeffekt sind es Zerkleinerungssiebe, die so lang sieben, bis dann der Dreck fein genug ist, dass er durchfällt.
Markus Vüllers: Und der Dreck muss auch erstmal im Sieb angekommen sein. Das ist ja auch so eine Geschichte, viele Leute einfach nicht, wo die sich nicht bewusst darüber werden. Die Eingangstür in die Kabine ist in der Regel die Öffnung, wo die Teile durchfahren. So, da kommt jetzt irgendwo so ein Staubkörnchen rein. Oder schlimmstenfalls bringt der Handbeschichter die mit rein über seine Kleidung, über seine Haare oder wie auch immer. Und auf dem Weg zum Sieb, also zur Absaugung in der Pulverkabine, kommt jetzt dieses Staubkörnchen, diese Fluse, dieser Fussel an der Hochspannungselektrode vorbei, wird elektrostatisch aufgeladen und im schlimmsten Fall mit dem Pulverlack auf den Teil abgeschieden. So und das ist ja genau das Problem. Bevor das Teil, der der Schmutz im Sieb landet, ist die Chance da, dass er mit in der Beschichtung eingebunden wird und schon haben wir ein Problem.
Matthias Bader: Ja, und wie kann man das in Griff bekommen? Muss das dann hermetisch abgetrennt werden oder wie findet das in der Praxis statt?
Markus Vüllers: Ich sage ja immer der erste Schritt ist das Bewusstsein schärfen. Dass man also wirklich ganz klar sagt, man muss sich darüber im Klaren sein, dass viele der Schmutzpartikel, die man dann auf seinem Teil wiederfindet, nicht vom Pulverlieferanten mitgeliefert worden sind. Das mag ja durchaus mal vorkommen, dass der halt auch bisschen Dreck in seinem Pulverlack hat. Das kann man aber relativ einfach feststellen. Aber dann muss man sich mal angucken, stimmen denn die Luftmengen? Stimmt der Lufthaushalt? Man muss sich mal darüber klar werden, welche Mengen tatsächlich dieser riesen Staubsauge anzieht. Und dann geht das darum, es ist keine gute Idee, halt direkt vorm Einlauf der Kabine zu schleifen, noch irgendwelche Nacharbeiten zu machen. Es ist auch keine gute Idee, die Kleiderordnung innerhalb einer Lackieranlage so frei zu gestalten, dass da jeder seinen fusselnden Pullover anziehen kann, den er gerade mal zu Hause aussortiert hat. Also das sind alle so viele Aspekte. die erstmal noch nichts mit Luftführung und Luftmengen und Einhausung zu
Matthias Bader: Und dann muss man auch schauen, wohin läuft denn die Luft. Ja, und da kann man das mit Zigarette machen, die man natürlich nicht rauchen sollte in der Lackieranlage oder Beschichtungsanlage. Aber bloß als Idee, ich kann es so sichtbar machen. Und die technische Ansatz ist, hier mit einem Flügelannehmometer, also einem Windmessgerät, mal zu prüfen, wohin geht denn der Wind.
Markus Vüllers: Hm.
Matthias Bader: Ich habe da zwei kleine Geräte, das sind super tolle Sachen von TESTO, die kann man über die Handy-App bedienen. Das sind richtige Profi-Geräte. Das ist super toll und da kann man es auch schön sichtbar machen und dann eben auch das dokumentieren. Ich bin immer der zweiteilige Typ. Zuerst mal hemmsarmlich kann ich auch mit der Pulverpistole einfach mal prüfen, wohin geht denn die Luft. Und danach kann ich es immer noch auch nachmessen oder prüfen, gibt es Abhilfemaßnahmen und sei es nur, dass eben zu gewissen Zeiten wirklich das Rolltor geschlossen bleibt, dass hier der Durchzug nicht möglich ist. Dann kommt es drauf an, welche Teile beschichte ich, mache ich die super Sichtteile oder sind es eben nur Zaunmatten. dann ist die Gefahr, dass Zaunmatten eben auf ein paar Fussel reagieren, äußerst gering, weil ich ganz andere Flächen habe. Und das muss man natürlich dann, kann man nicht so pauschal sagen hier. Aber erstmal gilt es, die Ursache zu finden, woher kommt der Luftzug, wohin geht er meistens in die Kabine und wie kann ich hier das Ding in Griff bekommen. Ja, was sind sonst noch Probleme? Wir haben auch über den Sommer gesprochen.
Markus Vüllers: Ja, wir haben über Temperaturen gesprochen, haben über Luftfeuchtigkeit gesprochen, dass sich halt eben Randbedingungen verändern. Und ein entscheidendes Thema war letztendlich die Fragestellung, hat die relative Luftfeuchtigkeit einen Einfluss auf die elektrostatische Aufladung der Pulverpartikel oder der Nasslack-Töpfchen? Und dort war halt ein Ergebnis der Studie, die es damals gegeben hat. dass die relative Luftfeuchtigkeit auf die elektrostatische Aufladung keinen Einfluss hat. Sehr wohl aber auf das, was dann im Umfeld der Kabine passiert. Also Ableitmöglichkeiten durch einen Wasserfilm auf einer Kabinenwand. Natürlich die ganzen Themen, die sich eben damit auch zusammen spielen, dass sich natürlich nach einem Sommergewitter, wenn die relative Luftfeuchtigkeit sich jenseits der ... 85 oder 90 prozent befindet das dann natürlich auch so sekundäre effekte entstehen können das pulverpartikel dann mal irgendwo zusammenkleben und klumpen das waren alle so themen die wir dann halt diskutiert haben und was ganz wichtig war und das war auch in der diskussion deutlich in der spät schicht man muss das sehr genau und exakt differenzieren dass man da nicht wirklich äpfel mit birnen vergleicht es gibt halt ein paar dinge da kann man physik nicht ausblenden Und an irgendeiner Stelle gibt es halt Einflussfaktoren. Und damit hat der Sommer natürlich ein Riesenthema und der Sommer hat natürlich auch noch ein Thema, was Querluftströme angeht. meine, wir kommen beide relativ oft in Lackieranlagen rein. Es ist auch im Winter nicht so, dass man in einer Pulveranlage frieren muss, weil da schon halt auch Wärme und Thermik genug in dem Bereich ist. Und im Sommer kommt dann halt eben immer dazu. Es werden alle Scheuntore, alle Hallentore, Fenster und Türen aufgerissen. Und schon habe ich Luftströmungen, die ganz anders sind und Probleme verstärken können im Vergleich zu anderen Witterungsbedingungen wie im Herbst und im Winter.
Matthias Bader: Ich will nur noch ergänzen, wir haben intensiv darüber diskutiert, über diese Luftfeuchtigkeit. Und diese Luftfeuchtigkeit ist anscheinend notwendig, damit eine Kunststoffkabine funktioniert. Und die Kunststoffkabine braucht eine entsprechende Luftfeuchtigkeit, damit die funktionieren kann, dass eben an der Oberfläche die Ladung abgeführt wird. Denn die blöde Kunststoffkabine leitet selber keinen Strom. Also muss der Strom die Ladung irgendwo hin und dazu brauchen wir die entsprechende Luftfeuchtigkeit. Und da ist das Blöde an dem Strom, dass er nur in der Werbung eine Farbe hat, aber in echt sieht man den Strom nicht. Und ich habe da mal intensiv damit befasst über das Thema Ableitfähige Pulverbeschichtungen und was da alles zusammenhängt. Und da kommt dann eben auch, wenn man tiefer bohrt, das Thema Luftfeuchtigkeit. Und ich kann diese ESD-Ableitfähigkeit auch durch eine Befeuchtungsanlage in Griff bekommen, dadurch dass ich eben über die feuchte Luft eine kontinuierliche Ableitung erzeuge oder die vom Lack unterstütze die Ableitung oder von den Oberflächen, gerade bei elektrisch sensiblen Bauteilen. Und die gleiche Ableitung braucht man natürlich auch in der Kabine, damit die Kabine funktioniert. Und so ist es doch wichtig, dass ich mir meine entsprechenden Parameter in der Luftführung, in der Lufthaushalt mache. Das heißt nicht, dass ich überall einen Reihenraum basteln muss und Klimatisierung und extremen Aufwand machen muss, aber ich muss mir die Gedanken machen.
Markus Vüllers: Absolut. ich sage auch immer, dieses Thema ist ja heute relativ einfach. Jeder hat zu Hause bei sich irgendwelche Wetterstationen und Klima-Messgeräte, Dinge, die mitgeschrieben und protokolliert werden. Und es ist immer der erste Schritt, wenn ich weiß, wie die Werte im Lackierprozess waren und solche Prozessdaten miterfasse, wie die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur. dass ich anschließend die Möglichkeit habe im Falle von Problemen, auftauchen, auch solche Aspekte mit einzubeziehen und nicht nur die gefühlten Werte, sondern auch die gemessenen Werte. ist genau das, was du gesagt hast. Manchmal ist es einfach damit getan, hinzugucken. Da reicht es im ersten Blick aus, sich einfach die Pulverwolke anzugucken. Wo liegt das Pulver denn hin? Wie lange bleibt die Wolke stehen? Im zweiten Schritt kann ich mit so Teslomessgeräten einfach mal gucken. Ich kann mal ein bisschen Rauch und Nebel machen, mal zu gucken, wie die Absaugung funktioniert. Wichtig ist, dass man sich über diese Themen Gedanken macht und alle Mitarbeiter in dem Bereich auch entsprechend sensibilisiert.
Matthias Bader: Und auch die Sicherheit nicht aus dem Auge lässt. Wir wollen hier keine Brandstifter züchten. Aber das ist nur so eine Idee. Da gibt es natürlich auch feuerlosen Rauchgeneratoren oder sonst irgendwie. Oder man nimmt Windfäden oder was auch immer. Uns geht es das Bild, das sich bewegte Luft sichtbar machen kann.
Markus Vüllers: Genau.
Markus Vüllers: Ja.
Markus Vüllers: Ja ja.
Markus Vüllers: Ja.
Matthias Bader: Ja, und ich wollte gerade nur noch erwähnen, ich habe in einem Seminar zu den Umgebungsbedingungen beim Lackieren Schulstunde geben dürfen und da geht es dann das Thema Luftfeuchtigkeit und
Markus Vüllers: Temperatur? Ne.
Matthias Bader: Ja, die Temperatur und der Taupunkt, ich bin gerade wirklich hängen geblieben. Das zeigt, wie schwierig das Thema ist. Und wenn du den Taupunkt einem wirklich erklären musst, dann sind die einfachen Erklärungen eben primitiv. Das geht mit dem Cola-Glas, wo dann eben sich das Wasser kondensiert. Aber diese Wasseransammlung vor dem Lackieren ist selten anzutreffen.
Markus Vüllers: Okay.
Matthias Bader: Und dann muss man eben den Taupunkt ganz genau erklären. Und genau diese Phänomene sind letztendlich in dem nicht sichtbaren Bereich, aber doch im kritischen Bereich hier zu beachten. Und das ist hier auch so ein Thema, das man eben wissen muss. Und diese Luftfeuchtigkeit ist eben notwendig. Das kam auch zum Gespräch. Wenn eben draußen minus 10 Grad sind, dann kann es sein, dass die Außenluft keine Feuchtigkeit hat oder nicht genügend Feuchtigkeit. Und dann kann man genau diese Probleme haben, dass eben zu wenig Luftfeuchtigkeit angesaugt wird. Und hier die Schwierigkeiten sind, dass diese Ableitung über die Luftfeuchtigkeit eben reduziert oder nicht mehr stattfindet.
Markus Vüllers: Und da haben wir im Prinzip eigentlich einen super Kreis geschlossen zum einleitenden Lego spielen. Auch das ist ein Thema, was eigentlich jeder irgendwo kennt, aber einfach mal transferieren muss auch auf das Thema, was er im Betrieb macht. Also jeder weiß, dass nach dem Duschen der Spiegel im Badezimmer beschlagen ist und da Tropfen runterlaufen. Jeder weiß, was im Winter im Auto passiert mit der Innenscheibe. Jeder kennt das Thema, dass irgendwo der Taupunkt durchfahren wird, welche Effekte dann entstehen. Und das ist dann letztendlich das Transferieren solcher Situation auf die Betriebsrichtung.
Matthias Bader: Ja, was müssen wir jetzt transferieren?
Markus Vüllers: Ja, wir müssen transferieren, dass jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt und der sich solche Sachen gerne anhört, unseren Podcast abonniert und sich auch die alten Folgen gerne mal anhört. Ja, und ansonsten. Genau. Und wir werden weiterhin. Wir werden weiterhin mit dem.
Matthias Bader: Dann sagen wir Dankeschön fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal. Bei der Praxisbauer. Praxisbauer für Besichter. Ja. Das ist das Schöne, wenn man live aufzeichnet. Das heißt, wir haben hier einen offenen Dialog. Und danke noch mal fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal.
Markus Vüllers: Bis dann, ciao ciao!
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