Schicht für Schicht - Wie entsteht die perfekte Oberfläche?
Shownotes
Infos zum Podcast:
Praxis-Power für Beschichter – der Podcast aus der Praxis für die Praxis von Matthias Bader und Markus Vüllers.
Um die Zeit zwischen unseren Tagesseminaren zu überbrücken, gibt es nun alle 2 Wochen einen Video-Podcast von der Pulverakademie und Markus Vüllers Coaching.
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Praxis-Power-Tag für Beschichter
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Pulverakademie
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Markus Vüllers: Hallo Matthias.
Matthias Bader: Ja guten Morgen Markus! Wo treff ich dich?
Markus Vüllers: Mich triffst du heute wieder online. Ich sitze in meinem Studio und wir zeichnen den nächsten Podcast auf.
Matthias Bader: Wahnsinn. Bei mir steht dran, ist die 31. Podcast-Folge. Das heißt, wir drehen hier schon das Rad schon eine ganze Weile. Der ein oder andere erfolgreiche Podcast eilt voraus. Aber wir folgen in der gleichen Fährte. Du hast gesagt, dass unsere Zuhörer zahlen ... durchaus respektabel sind. haben einen Niesen-Podcast. Wir sind für die Nische der Nische zuständig und insofern freuen wir uns auch über kleine Erfolge.
Markus Vüllers: Absolut. wir haben tatsächlich, wir hatten ja beim letzten Mal in der Vorbereitung schon mal drüber gesprochen, wir haben jetzt drei Monate hinter uns, die eigentlich kontinuierlich von den Kennzahlen nach oben zeigten, was also das Thema der Streams angeht, was das Thema der Abonnenten, aber auch der neuen Hörer angeht. Das sind so die Zahlen, über die Hosting Plattform getrackt werden. Und wenn ich nur mal so ein Beispiel bringe, wir haben im Juli 53 neue Abonnenten gefunden. Das ist schon ordentlich. in der Lackier- und Beschichtungsbranche. Und der Vorteil ist eben, dass die Abonnenten immer dann daran erinnert werden, wenn eine neue Episode erscheint. Und damit gleich zu Beginn der Appell, abonniert den Podcast, klickt auf den Button. Je nachdem, wo ihr seid bei Apple, bei Spotify, sieht es immer ein bisschen anders aus. Kommentiert gerne unter dem Podcast. Wir freuen uns über Feedback. Und das hilft uns dann auch beim Algorithmus, dass er diesen Podcast dann auch noch ausspielt. bei denen, es auch interessieren könnte. Ja, und so haben wir eigentlich, sind wir guten Mutes, wir haben eine sehr lange Themenliste, was wir noch abarbeiten wollen. Aber wir fangen immer damit an, dass wir so erzählen, was wir so in der jüngsten Zeit erlebt haben. Matthias, was war bei dir los?
Matthias Bader: Stichwort Podcast Ich höre ja einige podcasts an entweder Wenn die sinile bettflucht zuschlägt oder zu anderen zeiten wenn man mit auto fährt da ist die podcast einfach eine Hochwertigunterhaltung und da gibt es ja wirklich tolle podcasts wir beide hören zeit alles gesagt oder Ich bin ein Freund von Philipp Westermeier, OMR Podcast. Und der hat ebenso auch Hotel Matzim. Und da wurden eben wirklich tolle Leute interviewt. Das ist so der große rote Faden, der da immer durchgeht. Und natürlich von Profis, die wirklich auch interviewen können. Und nicht nur gestanzte Worthülsen raushauen. Und bei Philipp Westermeyer war jetzt der Thorsten Fischer, der Gründer von Flyer Alarm aus Würzburg, zu Gast. Und das hat mich beeindruckt. Der hat in 20 Jahren einen Betrieb aufgebaut mit um die fast 500 Millionen Umsatz. Eine halbe Milliarde Umsatz nur mit Druckprodukten. Alle Leute sagen, der Druckindustrie geht schlecht. Warum macht ... So einer plötzlich einen Rekordumsatz und das er nicht plötzlich, sondern in 20 Jahren aufgebaut. Er hat 2700 Mitarbeiter auf der Payroll. Das heißt, er hat gesagt in dem Podcast, ich sehe die Zukunft in dem Produktionsstandort Deutschland. Wir müssen in Deutschland Produktionskapazität haben. Der, der die Kapazität hat, ist in Zukunft der König. Und das gebündelt mit cleveren Geschäftsideen, cleveren Abläufen. Und er sagt, was nützt es einem, wenn ein Programmheft von Konzert zwei Tage zu spät kommt, aber billig war? Das nützt gar nichts. Also ist eine höchste Maxime Pünktlichkeit, Kundenzufriedenheit. Und das sind eben die Parallelen.
Matthias Bader: Der gleiche Podcast mit Philipp Westermeyer war auch der Mr. Wosch mal dran. Der hat viele Mitarbeiter im Niedriglohnsektor die Autos reinigen und er hat genau das gleiche gesagt. Wir müssen das Kundenerlebnis produzieren. Und wenn wir das schaffen ... Das geht nur mit guten Mitarbeitern und die muss ich glücklich machen. Und das war der Credo bei beiden. Und da sind mir ganz viele Parallelen auch eingefallen zur Beschichtungsbranche. Da erwarten wir auch, dass die Mitarbeiter Lust haben, Teile schön zu machen. Dass die Teile wirklich auch einen Mehrwert haben durch die Beschichtung. Und dazu brauche ich eben Interesse. Und das Interesse... hat am besten der Chef oben dran und dann geht dieses durch, wie man sich es vorstellt, in einer hierarchischen Struktur und da ist die Hierarchie eben nur auf das Betriebsinteresse jetzt gemünzt. Und das begeistert mich immer, wenn man solche Unternehmer, Persönlichkeiten zuhört. Und er hat gesagt, er hat ganz, ganz viele Bücher gelesen. Und am meisten hat er aus den Büchern das rausgelesen, was er garantiert so nicht machen will. Und dadurch hat sich eben seine DNA entwickelt. Und das denke ich, so das Geheimnis von echten Unternehmern, dass die eine eigene DNA haben. Ja. Hast du ähnliche Erlebnisse?
Markus Vüllers: Ja, tatsächlich. Und auch Erlebnisse, nichts mit direkt mit der Lackwelt zu tun haben, sondern die dann etwas mit, ich sag mal, bekannten etablierten und lange am Markt befindlichen Bands und Musikgruppen zu tun haben. Ich poste dann auch immer darüber und ich war tatsächlich jetzt vor einiger Zeit auf Zeitreise mit BAP. Ich oute mich als BAP-Fan seit der ersten Stunde. Ich ich habe die erste Langspielplatte 1979 gekauft vom ersten verdienten Geld durch Zeitung austeilen und begleite die dann auf die Leer.
Matthias Bader: Das war noch die Zelt-V-CD. Da waren die Platten noch wirklich aus Vinyl.
Markus Vüllers: Der eine oder andere kennt das vielleicht nicht, da sind diese großen schwarzen Scheiben mit Kratzern und Rillen drauf.
Matthias Bader: Nur so mal in Raum geschmissen. kann man jetzt wieder teilweise kaufen, aber die waren noch eine Zeit lang weg vom Markt. Zumindest fast. Und 1982 kamen die CD-Player raus und die waren schweineteuer damals. Und da gab es große Diskussionen, dass der echte Vinyl-Klan nicht zu ersetzen ist von so einer digitalen Scheibe.
Markus Vüllers: Ja. Ja.
Markus Vüllers: Also ich habe tatsächlich noch einen ganzen Schäum mit Plattenfall hier bei mir.
Matthias Bader: Die Diskussionen haben wir schon ein paar Mal gehört. wie war, wo warst du bei BAP?
Markus Vüllers: Ich war in Halle in Westfalen. Das ist das Tennisstadion hier, in der Vergangenheit immer der Ort für die Gary Weber Open war und zukünftig auch weiter sein wird, allerdings unter einem anderen Namen. Dort treten immer in der Halle mit 7500 Plätzen die verschiedensten Gruppen auf und Bab war auf Zeitreise. Die Regel für das Konzert war tatsächlich, sie spielen nur Stücke, die älter sind als 40 Jahre. Und da sie diese Tournee jetzt schon seit zwei Jahren machen, sind in Summe drei Alben jetzt mittlerweile dann ins Programm aufgenommen. Und derjenige, Wolfgang Niedeken und Bab Kent weiß, die Konzerte gehen in der Regel mal mindestens drei Stunden, meistens dreieinhalb Stunden und drüber. Das war auch diesmal der Fall, also wirklich die alten Stücke gespielt, die dann schon mindestens 40 Jahre alt waren. Und ich habe tatsächlich am nächsten Tag überlegt, 1981, 82, das war so das Motto der Tournee. Was war da eigentlich los? Und ich habe dann festgestellt, das war dann tatsächlich die Zeit, da habe ich mit Lack noch nichts zu tun gehabt. Ich stand irgendwo im Abitur. Wir haben aber auch eine Zeit gehabt, da gab es noch keine Handys, keine Smartphones, es gab noch kein Internet und wir hatten eigentlich andere Hobbys und viel mehr Zeit für Dinge, die heute dann hinten runterfallen. Und diese Zeitreise, und das ist ja das, was wir bei uns im Podcast auch immer machen, wenn du jetzt über einen anderen Podcast berichtest. Wir wollen Impulse setzen, die jetzt nicht direkt mit der Lackwelt zu tun haben, die man aber auf unseren täglichen Job übertragen kann, auf Lackier- und Beschichtungsbetriebe übertragen kann. Und weil du das Thema Pünktlichkeit und Professionalität angesprochen hast, das war dort halt auch zu spüren. Motivation bis in die Haarspitzen. Man merkt, das machen die nicht aus Routine, weil sie es machen müssen, sondern die haben Bock daran, was sie machen. Sonst könnte man solche Konzerttouren in der Form nicht machen. Man merkt, dass die gesamte Organisation, die Ablauforganisation bei solchen Events super durchorganisiert ist. Fängt mit dem Catering an, hört mit dem Merchandising auf, was die da haben. Und solche Dinge und solche Erkenntnisse kann man dann immer in die Lackier- und Beschichtungsbetriebe übertragen. Genau was du angesprochen hast. Motivierte Mitarbeiter, die das machen. Vorgesetzte Chefs, die das vorleben. Die die Arbeit wertschätzen.
Markus Vüllers: Und dazu gehört eben auch immer, das fällt mir immer bei diesen Konzerten auf, die echten Profis stellen nicht nur ihre Bandmitglieder auf der Bühne vor, sondern die stellen genau die Leute in den Vordergrund, die im Hintergrund arbeiten. Das heißt, alle Zahnrädchen, die dazu führen, dass eine solche Tournee funktioniert. Und das ist dann nicht nur der am Mixer und derjenige, der das Licht macht, sondern das sind auch die, die im Hintergrund die Anlage aufbauen, die dann nach dem Konzert die Anlage nachts abbauen und zur nächsten Stadt fahren.
Matthias Bader: die sogenannten Roadies.
Markus Vüllers: Genau. Und das ist in jedem Lackier- und Beschichtungsbetrieb auch eine wichtige Rolle, dass jeder, der in dem Zahnrad mitarbeitet, seine wichtige, entscheidende Rolle spielt.
Matthias Bader: Stimmt doch nicht, das ist alles prozessgesteuert, da muss man nur auf den Knopf drücken.
Markus Vüllers: alles voll automatisiert. Genau. Und die Menschen werden an der Stelle nicht gebraucht. Und das ist genau der Punkt, wo wir dann eigentlich immer auch einen Impuls setzen und über den Teller ran.
Matthias Bader: Und genau das kann natürlich schon so funktionieren, wenn ich wirklich die Prozesse so klar strukturiert habe, dass viele Prozessschritte selbst erklärend sind, dann kann ich hier schon die Sicherheit durch den Prozess erlangen. Aber jetzt mal ehrlich sein, wo ist das? Hat jeder so eine Maschine, die wie eine Waschstraße spezialisiert für Autos gebaut ist und wo eben ein Auto nach dem anderen immer einhakt in diese komische Kettenbahn und dann durch den Prozess durchgezogen wird. Ist es wirklich so oder machen wir uns was vor? Und jetzt kommen wir schon zum Thema.
Markus Vüllers: Hm. Hm. Und das genau, das ist genau die Überleitung eigentlich zu unserem Thema, dass wir gesagt haben, wir wollen im heutigen Podcast relativ kurzen, kurzen Impuls setzen, was noch alles wichtig ist, damit eine perfekte Oberfläche entsteht. Wir haben das mal genannt Schritt für Schritt, wie entsteht eine perfekte Oberfläche und wollen heute mal ganz bewusst dort anfangen, wo im Prinzip noch der Beschichter in den meisten Fällen keinen Einfluss hat, einfach das Bewusstsein zu schärfen, dass auch die Schritte davor eine wichtige Rolle spielen.
Matthias Bader: Konstruktion. Konstruktiver Korrosionsschutz. Jeder in unserem Alter weiß, der Golf 1 hat gerostet die Hecklappe bevor er ausgeliefert wurde und die roten Spuren gegen links und rechts vom Nummernschild runter. Da hat der Fahrer nichts dafür können, es war einfach der Falz und die schlechten Vorbehandlungsqualitäten damals und dann hat eben die Innenseite Gerostet Feuchtigkeit gezogen und die Soße lief raus. Das ist nur exemplarisch Viele Sprinter sehen so aus das sind eben einfach diese diese konstruktive Mangel da wird dann in eine Zierleiste eingeklipst die scheuert die Klappert und dann habe ich eben hier diese Beschädigungen durch Mechanik Nur zwei prominente Beispiele hier zu nennen aber es gibt ja tausend sache wo Doppelungen sind, wo irgendwas dran gehäftet wird und dann womöglich auch noch Schmutz und Fett eingefangen wird, eingeschweißt wird, dann verbrennt noch das das Fett, dann sind wir jetzt schon in der Fertigung, aber die Sachen fangen an im Kopf von einem Konstrukteur. Und wenn der der Korrosionsschutz nicht auf dem Schirm hat, dann wird das nichts.
Markus Vüllers: Und ich gehe mal noch einen Schritt weiter. Ich würde das gar nicht so sehr auf den Korrosionsschutz beschränken, sondern es geht eigentlich das gesamte Thema. Es fängt damit an, dass die Bauteile überhaupt irgendwie aufgehängt und bestückt werden können, dass sich entsprechende Auslauf- und Entlüftungsbohrungen bei den Tauchlackier oder bei den nasschemischen Vorbehandlungsverfahren brauche, damit sich keine Pfützen sammeln oder irgendwelche Luftblasen bilden. Und das heißt am Ende des Tages nichts anderes als das der Konstrukteur, der ein Bauteil konstruiert, was am Ende der Kette mit einer Oberflächenbeschichtung versehen wird, sehr wohl kennen muss, welche Einflussfaktoren hat das jeweilige Beschichtungsverfahren. Und da spreche ich dann ganz bewusst von Nasslack, von Pulver, von Galvanik, von Immalierung, allen Technologien, die es da gibt. Weil jeder hat da seine spezifischen Anforderungen und die muss im ersten Step beim Konstrukteur platziert sein, weil der letztendlich die Grundlagen für erfolgreiches Lackieren legt. Und wenn wir Schritt für Schritt rechnen oder reden, ist die Konstruktion der erste Schritt, dann eine entscheidende Rolle spielt.
Matthias Bader: Da fällt mir ein, KTL ist ja der Rettungsangriff für alles, weil durch das Taugverfahren wird das Werkstück ja innen und außen lackiert. Und das ist auch so ein Mythos, bloß das Beispiel greifbar zu machen mit der Konstruktion. Wenn ein Rohr kann zwar in der KTL-Flüßigkeit eintauchen und deflutet werden, Aber letztendlich erfolgt die Lackabschaltung nur dort, wo ein elektrisches Feld wirkt. Und im Rohr habe ich dann einen abgeschirmten Bereich, einen Faradayischen Käfig. Das heißt nur zwei Zentimeter am Rand werden lackiert oder KTL beschichtet. Und innen ist das ganze Rohr ohne Lack. Auch wenn sich der Konstrukteur wünscht, dass es ihnen dann auch lackiert wäre. Dann muss er eben hier entsprechende Durchbrüche machen, dann eben das Feld und auch die die elektrischen Feldlinien arbeiten können und den Lack zum Abscheiden bringen können. Nur so als Beispiel, ist der Irrglaube, ja ich tu es doch tauchen und ich habe die perfekte Lackierung und so kann man das den ganz vielen Punkten zu Ende denken.
Markus Vüllers: Hm, ja.
Markus Vüllers: Heißt im Klartext nichts anderes als, dass die Schulungen, die heute dann eigentlich immer im Lackierbetrieb angewendet und platziert werden, eigentlich viel früher ansetzen müssen. Dass halt eben auch in den Konstruktionsabteilungen die Grundzüge, die Randbedingungen für erfolgreiches Lackieren gelegt werden und die halt die Technologie noch genauso kennen.
Matthias Bader: Ich war in Betrieb, da waren Konstrukteure, Vertrieb und Fertigung da und Lackierer, Beschichter. Und dann habe ich die Leute gefragt, wisst ihr, wo der Korrosionsschutz hergestellt wird? Den ihr plant. Und dann habe ich gesagt, jetzt gehen wir mal los und schauen uns an, wie der Korrosionsschutz gemacht wird. Und dann haben wir eben live in der Lackieranlage, in der Beschichtungslinie angeschaut, welche Herausforderungen die Beschichter haben. vom Aufhängen, von den Doppelungen, von dem Ablauf, Bohrungen und so weiter. Und das denke ich, das fällt ganz oft. Einfach Sendung mit der Maus sähen und verstehen.
Markus Vüllers: Dann haben wir gesagt Schritt für Schritt. Der nächste Schritt ist dann die Fertigung der Teile, also die Teilefertigung. Egal ob es ein Kunststoffteil ist, ob es ein Holzteil ist oder ob es ein Blech oder Metallteil ist. Dann gilt eigentlich genau das Gleiche, dass der Herstellprozess des Teiles, wir haben schon oft über Zunder beim Lasern, bei Laserkanten gesprochen, das Gleiche gilt aber auch für Trennmittel in der Kunststofflackierung. Das heißt also, wenn Entformungshilfsmittel, Entformungstrennmittel für den Kunststoffspritzguss auf der Oberfläche sich befinden, die dann halt in irgendeiner Vorbehandlung entfernt oder auch nicht entfernt werden. Viele verzichten auf Powerwash in der Kunststofflackierung, versuchen es dann irgendwie anders herunterzubekommen. Man muss immer die Frage...
Matthias Bader: Mit Straußenfedern geht es ja auch.
Markus Vüllers: Genau, oder mit dem Verdünnungslappen oder wie auch immer. Man muss sich immer darüber klar sein, dass das, was in dem Herstellungsprozess der zu lackierenden Teile auf die Oberfläche aufgebracht werden muss, vorm lackieren wieder entfernt werden muss. Und dementsprechend gehört zu einer perfekten Oberfläche auch dazu, dass der Hersteller der Teile sich dessen bewusst ist, was im Nachgang damit passiert.
Matthias Bader: Darf ich was sagen? Wer nicht prüft, bei dem ist alles gut. Und sowohl bei der Kunststoffbeschichtung als auch bei der Vorbehandlungsprüfung kann die Oberflächenspannung sehr gute Dienstleisten leisten. Und das ist extrem komplizierter Prozess, den kann man eigentlich gar nicht erklären. Das ist viel zu aufwendig, dass man den irgendwo integrieren kann in einer Fertigungslinie.
Markus Vüllers: Aber natürlich.
Matthias Bader: Da gibt es die kleinen Fläschchen mit dem Pinsel dran. Den Pinsel soll man abschneiden und das mit einem frischen Wattestift machen. Einfach einen Strich aufbringen und wenn der Strich stehen bleibt in seiner Breite, dann ist in der Regel die gewünschte Oberflächenspannung erreicht. Und wenn er zusammenfällt und sich zusammenzieht, dann ist in der Regel die Oberflächenspannung nicht erreicht. Die Fläschchen gibt's In sehr breiter Abstufung nennt sich Test-Tinte, Oberflächenspannungsmessung. Wenn man wieder sieht, welchen Hebel ich in der Hand habe, dann ist klar, dieses Fläschchen ist teuer. Aber die Reclamation, die ich vermeide, ist unbezahlbar.
Markus Vüllers: Und jetzt kommt an der Schnittstelle für mich immer noch ein ganz wichtiges Thema dazu. Das ist die Prüfung, die wahren Eingangsprüfungen, die ich habe. Es hilft manchmal auch einfach, dass sich der Hersteller der Teile mit dem Beschichter unterhält, die sich abstimmen, welches Vorbehandlungsverfahren steht zur Verfügung und der Produzent sensibilisiert wird, dass alles das, was er auf die Oberfläche schmiert und was er da drauf bringt, eine Frage der Dosierung hilft an der Stelle, dem Beschichter das Leben leichter zu machen. letztendlich den Prozess stabiler zu machen und am Ende des Tages aber auch Kosten zu sparen. im letzten Podcast über Verschwendung gesprochen. Das ist auch so ein typisches Thema, wenn nicht kommuniziert wird, dass dann halt eben viele Dinge doppelt und dreifach gemacht werden oder Nacharbeit entsteht.
Matthias Bader: Die Fertigung hört auf, in kleineren Betrieben oft irgendwelche Schweißballen oder Schmutz auf der Werkbank ist und er zieht die Teile drüber, dann habe ich Kratzer, besonders bei Aluminium. Und dann ist die perfekte Oberfläche schon infrage gestellt. Denn die Vertiefung kann ich nicht wegschleifen, ich kann nur den Grad entfernen. Und das wird oft alles wegdelegiert, das muss ein anderer machen. vergisst, dass die Verantwortung vom guten Produkt bei jedem einzelnen Prozessschritt ist. Wir haben schon die Vorbehandlung kurz angesprochen, das geht natürlich hier weiter und so kann man die ganze Prozesskette hier durcharbeiten und jede Schicht ist letztendlich entscheidend für den Erfolg einer perfekten Oberfläche.
Markus Vüllers: Und ich glaube zum Abschluss kann man dann noch mal auch den Blick in Richtung des Endkunden werfen. Auch dort macht es Sinn, immer mal wieder zu sensibilisieren, weil die Frage, was ist eine perfekte Oberfläche, definiert ja letztendlich der Kunde. Wir haben das ja auch bei uns im Podcast schon thematisiert, dass wir darüber diskutiert haben, welche Maßnahmen oder welche Gespräche mit einem Kunden spielen eine entscheidende Rolle. Und da ist, glaube ich, so am Ende der Prozesskette auch immer mal wieder zu spiegeln, was kann eine Technologie leisten? Was kann Beschichtungstechnik leisten, damit man dann anschließend sich den den Kreis eigentlich komplett schließen kann.
Matthias Bader: Ja, ich wurde hier gerade unterbrochen bei der perfekten Podcastaufnahme. genau diese Frage muss man sich stellen und letztendlich auch, was ist die Kundennutzen und die Kundenerwartungshaltung? Habe ich nun eine Verkaufslackierung? Stichwort Backerschaufel. Die muss noch schön sein bis zum ersten Biss. Oder honoriert der Kunde? auch den Aufwand monetär oder mache ich nur mein Produkt teuer? Und dann sind wir schon bei der Kontrolle, der Qualitätskontrolle haben wir auch schon besprochen, wie kann ich die Qualität kontrollieren, wie kann ich die optische Qualität kontrollieren, das ist am langen Ende. Wenn ich vorne den Wunsch habe nach der perfekten Oberfläche, muss ich auch wissen, wie kann ich sie überwachen und kontrollieren.
Markus Vüllers: Ich denke wir haben ein ganz gutes Thema abgerundet. Über den inneren Lackierprozess haben wir ja schon des Öfteren diskutiert. Das ist ja so unser Steckenpferd eigentlich dauerhaft gewesen. Jetzt haben wir mal vor dem Prozess und nach dem Prozess geschaut.
Matthias Bader: und in
Matthias Bader: Endloses Thema. Und wir wünschen euch viel Erfolg beim erreichen der perfekten Oberfläche. Und die perfekte Oberfläche kann eben jedes Produkt zieren. Ich muss ihn nur richtig definieren. Sei es in der Optik oder im Korrosionsschutz. Und bis dahin wünsche ich viel Erfolg. Nicht zu oberflächlich sein. Ein bisschen Tiefgang schadet nie.
Markus Vüllers: Und immer über den Teller ranschauen.
Matthias Bader: Und ich will abschließen mit jeder Bruchpulver.
Markus Vüllers: Bis zum nächsten Mal. Ciao, ciao!
Matthias Bader: Bis nächstes Mal.
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