Die Vorbehandlung - der unsichtbare Held der Haftfestigkeit

Shownotes

Infos zum Podcast:

Praxis-Power für Beschichter – der Podcast aus der Praxis für die Praxis von Matthias Bader und Markus Vüllers.

Um die Zeit zwischen unseren Tagesseminaren zu überbrücken, gibt es nun alle 2 Wochen einen Video-Podcast von der Pulverakademie und Markus Vüllers Coaching.

Informationen zu unserem Tagesseminar Praxis-Power-Tag für Beschichter finden Sie auf der Webseite zum Seminar:

Praxis-Power-Tag für Beschichter

Das Video der Aufzeichnung wird auf unseren YouTube-Kanälen veröffentlicht und die Audio-Spur erhalten Sie als Podcast überall, wo es Podcasts gibt

Abonnieren Sie den Podcast, damit Sie keine Folge verpassen!

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Webseiten und LinkedIn-Profilen:

Pulverakademie

Matthias Bader Zeppelinstr. 9 73430 Aalen

Tel: +49 7361 812 11 33 Mobil: + 49 162 266 85 16

Mail: mb@pulverakademie.de

Webseite www.pulverakademie.de

LinkedIn-Profil

Markus Vüllers Coaching - LA©KADEMIE

Markus Vüllers Melschen Kamp 2 33178 Borchen

Tel: +49 5252 390375 Mobil: +49 171 303 7718

Mail: info@markus-vuellers-coaching.de

Webseite www.markus-vuellers-coaching.de

LinkedIn-Profil

Transkript anzeigen

Markus Vüllers: Guten Morgen Matthias.

Matthias Bader: Guten Morgen! Markus, du stehst wieder sitz vor der Backsteinwand. Was ist los?

Markus Vüllers: Ja, it's Podcast time, ne?

Matthias Bader:

Markus Vüllers: Läuft relativ gut mit unserem Podcast. Wir haben also tatsächlich in letzten Monaten sehr gute Abozahlen und auch Streamingzahlen gehabt. wir haben in den letzten ja mittlerweile drei Monaten sehr coole Performance. Das heißt also die Tatsache, dass wir über pulverspezifische Themen sprechen und das ganze Thema irgendwo so auf 20 Minuten beschränken, kommt relativ gut an bei den Leuten. Und aus dem Grunde glaube ich, sollten wir genauso weitermachen.

Matthias Bader: Das heißt, wir sind nicht Hotel Matze und nicht alles gesagt und auch nicht Lands und Precht. Wenn da auch viele Ähnlichkeiten bestehen, so haben wir keine Redaktion, die uns zuarbeitet. Wir müssen alles selber machen und tauschen uns aus über das Thema der Beschichtungswelt, die Themen der Beschichtungswelt. Aber ich denke... Der ein oder anderen ist schon aufgefallen, dass wir auch immer versuchen wollen, einen Mehrwert zu liefern. Das ist ja das, was uns zusammenbringt, wo wir gesagt haben, wir wollen ganz bewusst uns gegenseitig stärken mit dem Thema, weil einfach ein Dialog einfacher zu machen ist. Und so sind wir ja auch auf die Idee gekommen, die Spätschicht zu machen, dass wir einmal im Monat eine Plattform bringen für die Lackier- und Beschichtungsbranche. Und dann möchte ich euch nochmal alle einladen. Einfach schauen in LinkedIn, da wird das regelmäßig promoted über unseren E-Mail Newsletter oder über die anderen sozialen finden Aufrufe statt, dass unsere Spätschicht einen tollen Austausch ermöglicht. Und wir haben das Programm jetzt schon festgezirrt, das heißt bis Weihnachten bis zur Dezemberfolge sind folgen so weit vorgeplant auch da haben wir immer einen keynote speaker einen gast der wirklich kurz auf den punkt gebracht ein thema vorstellt aus der beschichtungswelt und dann geht es in die offene diskussion und das hat in letzten paar mal perfekt geklappt wir sind ganz froh Und wir würden uns natürlich freuen, hier noch mehr interessierte Zuhörer sich aktiv beteiligen. Das ist ein bisschen blöd. Das ist eine Spätschicht, die fängt erst um 18 Uhr an. Und das andere ist, wir sagen, das ist so Art Stammtisch für Lackierer und Beschichter. Und am Stammtisch, da kommt man halt mit seinem Gesicht hin. Das heißt, wir würden uns auch freuen, wenn jeder die Kamera einschaltet. Damit wir auch ...

Matthias Bader: miteinander in Kontakt kommen.

Markus Vüllers: Der einzige Unterschied zu einem echten Stammtisch ist, wir haben da keine Theke, wo man sein Getränk bestellt, sondern das bringt dann jeder selber mit, weil es ein Online-Stammtisch ist. Und ich glaube, was noch mal ganz wichtig ist zu betonen, das ist kein elitärer Kreis von Leuten, die sich da jetzt schon seit ewigen Zeiten finden. Es ist tatsächlich jeder eingeladen, kostenlos, sich einzuloggen, sich das anzuhören. Da geht keine Verpflichtung ein, wenn er feststellt nach einmal, das ist nichts für mich, dann klingt er sich halt wieder aus. Also wir haben das ganz bewusst. Ich ganz niederschwelligen Einstiegshürde gemacht. Man muss sich nur einmal beim Teams-Meeting anmelden und registrieren, damit wir im Vorfeld wissen, wer da ist und wie viele Leute da sind. Es gibt keine Einstiegsrestriktionen. Jeder kann teilnehmen. Und alle, die einmal dabei waren, bleiben in der Regel dann auch und attestieren eigentlich immer, dass das Spaß macht in so einer lockeren Runde.

Matthias Bader: Und das ist nicht nur für Chefs und für studierte Menschen, sondern auch wirklich die Leute an der Anlage haben auch ihre Fragen. Und da haben wir natürlich ein extremes Expertennetzwerk, wo man wirklich in der Regel per du untereinander sich unterhalten kann. Ich habe das Problem mit der Vorbehandlung. Kannst du mir da helfen? Ja, das ist jetzt zu aufwendig, aber wir schauen uns jetzt gemeinsam an und dann hat man den Kontakt schon hergestellt und das wollen wir eigentlich hier auch wirklich dieses Expertennetzwerk einfach zur Verfügung stellen. Ja.

Markus Vüllers: Was hast du in den letzten zwei Wochen erlebt seit der letzten Aufzeichnung? Wir haben ja beim letzten Mal das Experiment gemacht mit dem Kopfstand und ja, was hast du erlebt in letzten zwei Wochen?

Matthias Bader: Ja, wir haben bei der QIB ein Präsenzmeeting gehabt der Technischen Kommission. Und da waren wir eingeladen bei funktionellen Lackwerk der AKZO-Werke. Früher Resi-Code. Die machen Epoxidpulver üblicherweise für Trinkwassersysteme. Und da konnten wir das Werk besichtigen. und hatten einen schönen Abend zusammen in Tübingen. Und das hat gezeigt, dass hier Forschung und Entwicklung und aber auch die Arbeit der Technischen Kommission, der QIB, sehr wichtig ist. Das heißt, dass wir uns wirklich auch treffen und austauschen und aber auch neue Projekte beschließen. Denn auch so ein Verband muss sich weiterentwickeln. kann man nicht ... nur die Freundschaft auf die Ewigkeit zelebrieren, sondern auch hier muss man eine Triebfeder haben, zu sagen, geht das Thema... Wir haben zum Beispiel intensiv diskutiert über das Strahlprojekt, wo also das richtige Strahlen als Vorbehandlung fürs Lackieren, fürs Beschichten explizit getestet wird. Und damit sind wir schon fast beim Thema. Aber zuerst, sag mal, was du erlebt hast.

Markus Vüllers: Ja, ich habe tatsächlich mal ein paar neue Dinge erlebt jetzt die letzte Zeit. Ich habe das ja hier im Podcast auch schon mal erzählt. Ich mache ja gemeinsam mit Elena Schüssler-Roggenhofer das Thema Wissenstransfer in einem weiteren Podcast. Sind wir Anfang des Jahres mitbegonnen und haben jetzt tatsächlich unsere ersten zwei Workshops mit mit echten Kunden durchgeführt. Also so Wissensworkshops, wo es darum ging, einem Wissensgeber, der bald zeitnah in Rente geht. eine Wissenslandkarte zu erstellen, wo man wirklich systematisch erfasst in einem Tagesworkshop, wo das spezifische Fachwissen der Person sich befindet, das einmal dokumentiert zu haben und auch in der Lage zu sein, dieses Wissen zu transferieren und an einen Nachfolger, wenn er schon existiert, zu übergeben oder halt zumindest die Übergabe vorzubereiten, wenn der Nachfolger dann in der nächsten Zeit entsteht. Das waren unsere ersten beiden echten Kunden, wir dann hatten, wo wir diese Workshops gemacht haben. Sehr spannendes Thema. Es entsteht dann eigentlich einmal diese Wissenslandkarte wirklich in analoger Form, dass man sie sich wirklich als Anullplakat an die Wand hängen kann. Die Teilnehmer sind dann immer relativ beeindruckt, was da, wie viele Kästchen da drauf sind. Also der Standardspruch ist immer schon interessant, was ich alles so weiß. Und ich erinnere mich daran, als ich das erste Mal ich dann auch mit mir selber gemacht habe. vor fast einem Jahr, als ich Elena kennengelernt habe, dieses Thema angegangen bin. Dieses AHA-Erlebnis ist schon beeindruckend. Und das Ganze gibt es dann natürlich auch in digitaler Form. Wir erfassen das mit Mindmapping-Tools. Es entsteht also ein digitales Mindmap, was man dann auch weiterarbeiten kann. Und das ist für uns ja so eine Geschichte. Dieser Kick-off-Workshop ist dann im Prinzip so der Start. der die Leute befähigt, dem Thema dann auch selber weiterzuarbeiten, ohne dass man dann immer irgendwelche Coaches oder Moderatoren braucht. War eine spannende Erfahrung, ein ganz anderes Thema mit Lackbezug, weil es Leute aus der Lackwelt waren. ja, das war so das, was so für mich in den letzten Wochen als Besonderheit damit neu entstanden ist.

Matthias Bader: Der einzige Wirmulstropfen bei dem ganzen ist, ohne Umsetzung ist das alles wertlos. Und das ist ja das, was wir bei unserer tagtäglichen Arbeit auch immer sehen. Allein das Wissen ist nichts wert. Wissen allein bringt gar nichts. Der Schatz wird in der Umsetzung und da ist ein gutes Beispiel die Vorbehandlung. Welche Arten von Vorbehandlungen kennst du denn?

Markus Vüllers: Prinzip sind es zwei. Wenn man mal ganz grob anfängt, gibt es die mechanische Vorbehandlung und die chemische Vorbehandlung, also physikalisch und chemisch, so wie das in der Naturwissenschaft halt so ganz einfach ist. Und die mechanische Vorbehandlung durch Strahlen, Schleifen, Sweepen, alles was sich so in dem Feld der Mechanik tut und dann das große Feld der Chemie.

Matthias Bader: Ist dann das Strahlen mit Wahllustschalen auch eine Vorbehandlung?

Markus Vüllers: Alles was irgendwo mechanisch auf der Oberfläche irgendetwas anrichtet, würde ich in die Kategorie mechanische Vorbehandlung packen. Wobei da natürlich schon das Fass aufgemacht wird. Jetzt ist die Walnussschale vielleicht eher selten. Das Thema Trockeneis ist dann auch wieder vielleicht noch eine Besonderheit. Aber die Vielzahl der Strahlmittel, die es gibt. Du hast ja einleitend das QIB-Projekt angesprochen. wo dann halt das auch mal systematisch analysiert wurde, zeigt schon, dass alleine bei der mechanischen Vorbehandlung, nicht ich mache mal so ein bisschen Sandstrahlen, dass man da schon sehr viele Variationsparameter hat bei der Auswahl des Strahlmittels, bei der Einstellung der Anlagen.

Matthias Bader: Einspruch! Einspruch! Du hast ein böses Wort benannt. Sandstrahlen darf man nicht mehr sagen.

Markus Vüllers: Warum nicht?

Matthias Bader: Wegen Sandstrahlen ist Krebs erregend. Wenn du Sand nimmst, dann hast du die Silikosegefahr in der Atemwegserkrankung und deswegen darf man das nicht mehr sagen, wenn auch jeder damit das klassische Korundstrahlen meint. Wir sind ja, wir haben ja den Podcast heute genannt, Vorbehandlung der unsichtbare Held der Haftung. Und dann hast du gleich gesagt, Haftung darf man nicht.

Markus Vüllers: jetzt hast du, jetzt hast du aber wieder das böse Wort Haftung genutzt.

Matthias Bader: Und das darf man nicht sagen, dann kommt man ins Gefängnis. Das soll eine kleine Spitze sein an unseren gemeinsamen Freund. Richtig heißt es, der unsichtbare Held der Haftfestigkeit. Und so muss man eben die Begriffe richtig wählen und dann aber auch wissen, was man tut. Frau tut, wie auch immer.

Markus Vüllers: Was mache ich denn beim Strahlen bei der mechanischen Vorbehandlung?

Matthias Bader: Da meinen ja viele, man kann mit dem Strahlen entfetten. Das ist nur ganz bedingt richtig, weil ich sage immer, ja wo landet das Fett? Das Fett landet dann im Bunker und wird dann im Kreis gedreht und es befettet dann das nächste Werkstück. Das heißt Strahlen funktioniert nur zum Aufrauen und zum Vorbereiten für den Lackierprozess, Beschichtungsprozess. Wenn ich entfetten will, dann muss ich spezielle Maßnahmen ergreifen. Am sinnvollsten ist die Teile vorher zu entfetten, dann zu strahlen, dann zu entstauben und dann erst mit dem Beschichtungsprozess zu beginnen. Da viele Menschen das in einem Prozess machen wollen, haben sich verschiedene Mittel durchgesetzt. Die Mittel werden dann zudosiert zu dem Strahlmittel. und haben durch ihre ölbindende Fähigkeit, binden die das Öl während dem Strahlen und dann dann ausgetragen über den Windsichter und somit kann man hier auch mit Maß und Ziel befettete Werkstücke strahlen und eine fettfreie Oberfläche zu erzielen. Aber das ist uns ganz egal. Wichtig ist ja wie sieht das Werkstück nach dem Prozess aus und ist es lackierfähig. Das ist der Maß der Dinge. Da ist uns egal welche Mittelchen eingesetzt werden oder welche Zaubertänze gemacht werden an der Strahlkavine. Wichtig ist die Beschichtungsfähigkeit. Die muss hergestellt werden und dazu gehört die Rauigkeit. Die richtige Rauigkeit. Es darf nicht zu rau sein, sonst überdeckt der der lack nicht die spitzen und es darf eben auch die haft Fähigkeit muss irgendwie hergestellt werden das heißt es darf keine haftungsstörungen an der oberfläche vorliegen zum beispiel fett egal ob das eingestrahlt ist oder noch drauf ist oder was auch immer und die zwei parameter will ich haben das sagt das schulbuch

Matthias Bader: Das kantige Strahlen ist besser für die Beschichtung als das kugelige Strahlen, wenn es auch mehr Verschleiß erfordert.

Markus Vüllers: Ich noch ein Thema ergänzen, das fällt häufig in den Schilderungen hinten runter. Das ist natürlich durch das mechanische Vorbehandlung, durch das Strahlen entferne ich natürlich auch Korrosionsprodukte, Zunderschichten, irgendwelche Störgrößen auf dem Material, die ich durch einen chemischen Beizprozess beispielsweise deutlich aufwendiger entfernen kann. Und da ist das Strahlen halt an den Stellen natürlich der Schritt noch. vor der Erzeugung der Rauchigkeit, dass ich halt Dinge entferne und da bietet sich mechanische Strahlen, Schleifen oder wie auch immer an, die ich halt unter der Lackierung nicht haben möchte. Und das ist jetzt als erstes mal Rost, Zunder oder irgendwelche Schlacke zu nennen, die ich nicht haben möchte.

Matthias Bader: Und da schlägst du gleich den Bogen zur Chemie. Und da muss man halt sagen, das Beizen ist natürlich oft ein cleverer Schachzug, der die Strahlen ersetzen kann. Aber da wird oft auch mit dem Begriff, mit dem Schlagwort Beizen zu viel reininterpretiert. Das heißt so, wirklich eine dicke Zunderschicht. Eine zähe Laserkante ist nicht immer 100 %ig durchs Beizen zu entfernen. der Prozesszeit, theoretisch geht es schon. Oder ich kann einen Weißrost nicht sauber abbeizen, denn der Weißrost ist kristallin verhärtet und dann ist der Angriff auf den Zink viel zu stark und der Weißrost, die Oxidschicht bleibt stehen in der Prozesszeit. Das heißt, da sind überall Grenzen und da muss man sich mit dem Prozess befassen. Und da davor muss man eben richtig entfettet haben, weil denn nur wo entfettet ist, kann auch die Beize wirken. Und so haben wir hier den großen Baukasten einer Vorbehandlungsanlage schon aufgemacht. Mit vielen verschiedenen Prozessen, mit Becken, mit unterschiedlichen Werten. Ich denke... Wir können hier heute auch nur das Thema anschneiden.

Markus Vüllers: Aber es ist ganz wichtig, das kann man auch aufs mechanische Vorbehandlung aus Strahlen spiegeln, der gesamte Lackierprozess, die gesamte industrielle Lackiertechnik kann man ja in einzelne Teilprozesse aufteilen. Und jeder Prozess besteht aus Prozessparametern, die man beherrschen muss, die man kennen muss, bei denen man die Zusammenhänge verstehen muss. Und Prozessführung heißt halt eben dass man kontinuierlich regelmäßig Prozessparameter überprüft, dokumentiert und checkt. Und gerade bei einer chemischen Vorbehandlung ist es ganz besonders wichtig, dass pH-Werte, Leitwerte, Konzentration überprüft werden. Beim Strahlmittel ist es wichtig, dass ich den Ölgehalt überprüfe, dass ich die Korngröße überprüfe, meine Drücke überprüfe. Und nur so kann ich sicherstellen, dass ich reproduzierbare Prozesse habe. Für mich als Chemiker ist immer ein Thema ganz wichtig bei den chemischen Prozessen, gerade weil du das Thema Beizen angesprochen hast. Wir arbeiten hier mit Chemikalien, die nicht Spielzeug sind. Da sind Chemikalien im Einsatz, konzentrierte Säuren, die ein gewisses Risikopotenzial mit sich bringen. Und mich erschreckt das immer, wie unbedarft und wie leichtfertig mit hochkonzentrierten Säuren ... ohne Schutzausrüstung, ohne Handschuhe, ohne Schutzbrille gearbeitet wird. Und das ist gerade im Bereich der chemischen Vorbehandlung ein Potenzial für Gesundheitsgefahren, die aber beherrschbar sind. Es geht nicht darum, den Leuten Angst zu machen. Alles, Chemie ist, ist böse, sondern es geht darum, und das ist wieder dann so der Rückblick auf unsere letzte Podcast-Folge. Es geht darum, Verständnis zu haben, Prozesse zu beherrschen, Fachwissen zu haben, das Risiko richtig einzuschätzen und sich richtig zu verhalten. Und da ist die Vorbehandlung natürlich ein ganz wichtiges Thema.

Matthias Bader: Und das ist in beiden Fällen so. heißt, Beizen funktioniert nicht mit kölnisch Wasser. Ich habe da diese aggressiven Chemikalien und genauso umgekehrt ist es mit den modernen Passivierungsmethoden. Die finden schon fast in homöopathischen Dosen statt. Und auch da muss ich eben die andere Seite der Medaille beherrschen. Das heißt diese Schwachen Konzentrationen muss ich genauso überprüfen und entsprechend analysieren. Und da dazwischen steht noch auf meiner Agenda muss man spülen, spülen, spülen. Und auch das ist ein Thema, wo man wirklich beachten muss, dass ich hier, ich sag's immer, wir hatten schon mal gesehen, dass im Gasthaus ein Bierglas ausgespült wurde, bevor er das Bier gezapft hat. Und dann ist ja die Frage, warum macht der das? Mit dieser Überleitung sage ich immer, ist der Grund, warum wir eben auch hier im Entfettungs- und Vorbehandlungsprozess spülen müssen. Wir müssen ja immer die entsprechenden Konzentrate verdünnen, abspülen und bis wir zum Schluss eine VE-Spüle haben, die dann wirklich mit hoch reinem Wasser den Spülprozess abschließt. Und das muss oft in mehreren Schritten erfolgen, weil auch hier eine Verdünnung entstehen darf an der Oberfläche.

Markus Vüllers: Ich nehme nochmal den Ball auf unseres Titels des Podcasts, der Held der Haftfestigkeit, die Vorbehandlung. Das alles machen wir, damit anschließend eine Lackierqualität erreicht wird, die haltbar ist, die Korrosionsschutz sicherstellt. Und da spielt das VE-Wasser natürlich die entscheidende Rolle, dass ich nicht irgendwelche Salze aus Stadtwasser auf der Oberfläche habe, die anschließend zu Korrosion führen.

Matthias Bader: Zum Beginn meiner Karriere hat man noch diskutiert über Lösemittelentfettung, über Tri- und Per-Anlagen. Damals war das auch noch in stinkenden offenen Anlagen. Das habe ich Gott sei Dank nie in meinen Hallen gehabt. Aber das war noch die Diskussion. Und die Fortsetzung war ... eine Tauchphosphatierung im Eintopfverfahren. war der heiße Scheiß. Da hat man das Teil einfach reingeworfen mit Öl. Und man musste nur den Verbrauch ersetzen. Das war also ohne Spülen. Das war wirklich nur Eintopf. Und die haben dann über irgendeine Zaubertechnik das Fett... polymerisiert und mit dem Werkstück wieder hochgezogen und dadurch konnte man das Becken ewig benutzen. Daran soll man nur erkennen, hat sich wirklich viel getan in der Zeit von der Lösemittel- und der Eintopfphosphatierung mit Polymeren. So hin zu der modernen Vorbehandlungsanlage mit einigen Zonen, aber auch der mechanische Vorbehandlung hat sich extrem weiterentwickelt, was das Verständnis anbelangt. Und da ist es wichtig, Versuche zu machen und mit dem Strahlmittelhersteller gemeinsam die Parameter festzulegen. Denn oft ist es sinnvoller, das Grid zu verwenden für die Rauigkeit. aber die Prozesszeit und die entsprechenden Parameter einzustellen und dann wird der Mehrverbrauch der Verschleißteile hält sich dann in Grenzen. Wenn ich aber eins zu eins Schott durch Kritt ersetze, dann habe ich den Mehrverbrauch garantiert. Das heißt die Schaufeln, die Inneneinrichtung von diesen Strahlkabinen verschleißt schneller, aber durch clevere Maßnahmen

Matthias Bader: sind auch hier tolle Lösungen möglich und dazu gibt es eben entsprechende Versuche, Versuche, Versuche und nur Versuch macht Plug.

Markus Vüllers: Ja, war für uns wichtig, mal diesen Impuls zu setzen, weil die meisten Probleme in den Lackierprozessen tatsächlich ursächlich auf die Vorbehandlung zurückzuführen sind. Und es ist tatsächlich der unsichtbare Held, der leider viel zu oft aus dem Auge verloren wird. Und das wollten wir heute mit unserer heutigen Podcast Folge nochmal in den Fokus bringen.

Matthias Bader: Und wenn es hier noch Fragen gibt, dann einfach uns eine Nachricht schicken. Am liebsten über LinkedIn, aber auch alle andere Möglichkeiten. Ihr findet unsere E-Mail-Adressen. Das haben wir gar kein Problem. Da gehen wir nochmal rein. Da wir uns auch gerne zusammenschalten. Das ist ja... Wir sind nicht allwissend, aber durch unsere Erfahrung haben wir doch einen breiten Schatz. Und oft kann man hier mit einem kurzen Impuls helfen. Und das machen wir natürlich auch gerne.

Markus Vüllers: Genau. Und dann hören und sehen wir uns auf den Veranstaltungen, die stattfinden. Wir werden diese Folge vor dem Termin in Wetzlar haben. Den einen oder anderen treffen wir wahrscheinlich beim Praxisforum der QIB in Wetzlar. Und ansonsten hören wir uns in zwei Wochen wieder.

Matthias Bader: Ja.

Matthias Bader: Ja, bis dahin und immer schön die Vorbehandlung machen.

Markus Vüllers: Bis dahin, ciao ciao!

Matthias Bader: Ciao!

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.